UISG 5.- 9. Mai 2025 – ein Bericht von Generaloberin Sr. M. Birgit Dorfmair

UISG 5.- 9. Mai 2025 – ein Bericht von Generaloberin Sr. M. Birgit Dorfmair

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Mein Eindruck zum UISG (Vereinigung der weltweiten Generaloberinnen) Treffen in Rom

Thema: Geweihtes Leben: Eine Hoffnung, die verwandelt.

Dies ist das erste Treffen, an dem ich als Generaloberin der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe teilnehmen durfte.

Beim Betreten des großen Saales wurde mir sofort die Vielfältigkeit und Buntheit dieses Treffens bewusst. Es war Leben und Lebendigkeit in der großen Vielfalt zu spüren. Neben den verschiedenen Hautfarben der Schwestern zeigten auch die verschiedensten Ordenstrachten und Kleidungen der Schwestern von den unterschiedlichsten Ordensgemeinschaften aller Welt. Ich war am Tisch 1 von 97 Tischen mit jeweils 10 Sitzgelegenheiten eingeteilt. Es war einer der Tische der „Deutschsprechenden“. Für uns deutschsprechende Generaloberinnen waren drei Tische reserviert. Aus Österreich waren wir zu viert.

Über 900 Generaloberinnen aus 97 Ländern

In den Vorträgen der verschiedenen Referentinnen kam die Globalität und Interkontinentalität sehr zum Ausdruck. Die Tage waren geprägt von einer Ordenskirche, die bis zum Rand des Möglichen geht und die Nöte der leidenden Menschheit aufzeigt. Eine aufblühende Ordenswelt hat sich vorgestellt und zur Unterstützung und Zusammenarbeit aufgerufen. Im Gegensatz zu dieser lebendigen und wachsenden Ordenswelt sahen wir Europäerinnen uns eher einer Zeit der Vollendung gegenüber gestellt. Es ist uns wichtig, dass wir den alten und kranken Ordensmitgliedern ein würdiges und wertschätzendes Leben bis zum Ende geben. Erschütternd waren die Bilder von jenen Ordensfrauen, die durch Terror und grausamen Umständen für ihr Wirken und Tun ums Leben gekommen sind.

Bei all unserem Tun für das Gute dürfen wir das geweihte Leben nicht aus den Augen verlieren. Das wurde bei den Vorträgen und auch in den Kleingruppen immer wieder erwähnt. Bei der Gruppenarbeit haben wir festgestellt, dass 1/3 der Ordensgemeinschaften in der Region Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg bereits von einer Generaloberin aus einem anderen Kontinent geleitet wird. Das hindert uns nicht, Hoffnung zu leben, Hoffnung zu geben, eine Hoffnung, die nicht aufgibt, sondern ganz auf den Herrn vertraut, der in unserem täglichen Bemühen wirkt und das Seine tut. Durch unsere Präsenz wollen wir auch als kleiner werdende Gemeinschaften die frohe Botschaft und Hoffnung verkünden.

Durch die Vereinigung in der UISG sind alle Orden ein Teil des Wirkens in der ganzen Welt und setzen durch ihre Synodalität ein starkes und wirksames  Zeichen das verwandelt und vielen Menschen Halt und Hoffnung gibt.

Gleichzeitig zu unserem Treffen fand das Konklave statt. Wir fühlten uns diesem sehr nahe und unterstützten die Kardinäle kräftig mit unserem Gebet. Die Freude war unbeschreiblich groß, als der weiße Rauch auf allen Bildschirmen zu sehen war. Diese machte sich durch Jubelrufe, Gesang, Applaus und Tanz bemerkbar.

Am letzten Tag durchschritten wir die heilige Pforte Santa Maria Maggiore. Am Grab von Papst Franziskus konnten wir kurz inne halten, um dann weiter in die Basilika zu gehen, und hier unseren Abschluss-Gottesdienst zu feiern. Dieser war erfüllt von Freude und Dankbarkeit über die gemeinsame Zeit und des Austausches, besonders aber auch über unseren neuen Papst Leo XIV.

Reich beschenkt kehrte ich zurück in meine Gemeinschaft, um die  Mitschwestern weiterhin im  Frieden und der Hoffnung zu bestärken.

© Fotos: Sr. M. Birgit Dorfmair

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